Karin Bayer | Projekte | Glasgewächshaus – Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff
Projekt

Glasgewächshaus – Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Bauherr: Autonome Provinz Bozen – Südtirol

Ort: Meran / Italien

Jahr: 2009

Leistungphase: Internationaler Wettbewerb

Glasgewächshaus
Die Gärten von Schloß Trauttmansdorff_Meran

Konzept
Das Konzept des Glasgewächshaus begreift sich als landschaftliche Skulptur:Drei schräge Kristalle, die wie Findlinge am Seeufer gestrandet sind. Somit integriert sich der Entwurf in das landschaftliche Konzept der Gesamtanlage der Gärten von Schloß Trauttmansdorff.

Baukörper
Der Baukörper gliedert sich in drei Elemente. Das Höchste liegt im östlichen Teil des Grundstücks und betont die platzartige Erweiterung am See. Nach Westen verringern die Elemente ihre Höhe und schieben sich in das ansteigende Gelände.Die kristallförmigen Gewächshaushallen öffnen sich nach Süden zum See. Zur Grundstücksgrenze nach Norden bildet sich ein Rücken, der den Abstand zur Nachbarbebauung vergrößert und die Glashallen als eigenständigen Baukörper erscheinen lässt. Zur Straße erscheint primär eine 3 m hohe, geschlossene Wand.

Funktion
Die beiden, größeren Elemente bilden die Gewächshaushalle A und sind innen räumlich komplett verbunden, während das kleinere Element die Gewächshaushalle B bildet und räumlich durch einetransparente Innenwand von der Halle A getrennt ist. Somit wird der Innenraum in zwei Klimazonen gegliedert

Im Gebäuderücken ist das Insektarium, der Arbeitsraum und die Technikräume untergebracht.Während der Arbeitsraum und die Technikräume im Gelände verschwinden, verbindet sich das Insektarium mit der Halle B, die Zwischenwand ist über die ganze Front verglast. Über runde Oberlichter wird das Insektarium mit Tageslicht belichtet. Die drei geschlossenen Innenwände bilden die nötige Stellfläche für Vitrinen.

Erschließung
Das Gebäude wird von Osten, wo der Eingang liegt, nach Westen erschlossen. Man durchquert über den Hauptparcours Halle A, dann Halle B mit dem Insektarium und gelangt zum Ausgang im Westen.
Der Ein- und Ausgang wird als außenliegender, transparenter Windfang ausgebildet.
Die Technikräume werden über den Arbeitsraum erschlossen.
Die zur Bewirtschaftung notwendigen Tore liegen an der Ost- und Westfassade.
Entlang des Hauptparcours sind im Boden abdeckbare Vertiefungen vorgesehen. So ist die Fläche in der Gebäudemitte flexibel gehalten, wogegen die dauerhaft angelegten Beetflächen sich zur Gebäudehülle orientieren.

Glasgewächshaus
Die Gärten von Schloß Trauttmansdorff_Meran

Tragwerk
Eine minimalisierte Leichtkonstruktion aus Metallrahmen trägt die transparente, gläserne Gebäudehülle.

Technische Ausstattung
Die Be- und Entlüftung erfolgt auf natürliche Art und Weise über Öffnungsklappen in der Außenhülle. Die Öffnungsklappen sind mit Netzen versehen, so dass das Gebäude auch als Schmetterlingshaus nutzbar ist.
Zwischen den Rahmen wird innenliegend der Wärmeschirm aus Gewebe geführt, der auch gleichzeitig als Sonnenschutz fungiert.