Karin Bayer | Projekte | Neukonzeption typischer Stadtbahnhaltestellen
Projekt

Neukonzeption typischer Stadtbahnhaltestellen

Bauherr: RNV Rhein-Neckar-Verkehr GmbH Mannheim

Ort: Mannheim

Jahr: 2011

Leistungphase: Begrenzter Wettbewerb nach Auswahlverfahren

NEUKONZEPTION TYPISCHER STADTBAHNHALTSTELLEN IN MANNHEIM

Klammer
Die neuen Stadtbahnhaltestellen in Mannheim sollen einerseits dem Fahrgast eine angenehme Wartezeit bereiten und ihm übersichtlich Informationen präsentieren, andererseits erhält das Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr ein Corporate Design, das für Zukunftsorientiertheit, Dynamik und Mobilität steht.
Das prägende Element der neuen Stadtbahnhaltestelle ist die dynamische Klammer, die den Fahrgastunterstand bildet. Die schräg geneigte Seitenwand deutet immer in Fahrtrichtung.
Dadurch dass der Fußboden fließend in Wand und Dach übergeht, wird dem Fahrgast Schutz und ein räumlich definierter Wartebereich angeboten.
Dach und Seitenwand sind aus farbigem Glas geplant, während der Boden aus eingefärbten Estrich gestaltet ist. Bei Tag werden durch Sonneneinfall farbige Schatten erzeugt, so dass der Fahrgast in einer besonderen Atmosphäre wartet.
Bei Nacht ist die Klammer von Innen beleuchtet und so von weitem zu erkennen.

Funktionskern
Alle Funktionen wie Werbevitrine, Fahrkartenautomat, Fahrgastinformation, TFT-Bildschirm und Lautsprecher, sind kompakt als geschlossener Kern zusammengefasst. Rechts und links flankieren leichte Sitzbänke aus Holz den Kern, deren Rück- und Seitenwand verglast sind.
Im Dach ist ein integriertes Solarmodul, das die alternative Stromversorgung gewährleistet. Es befindet sich direkt über dem Funktionskern, so dass die Transparenz des Daches nicht gestört wird.

Modularität und Flexibilität
Dieser Prototyp lässt sich beliebig verändern und erweitern. Der Funktionskern ist aus Modulen zusammengesetzt und kann für die jeweilige Situation und Anforderung passend zusammengestellt werden.
Die Länge der Sitzbänke bietet eine weitere Möglichkeit, die Länge des Fahrgastunterstandes flexibel zu gestalten. In ganz reduzierter Weise kann die Sitzbank rechts des
Kerns entfallen.
Auch die Tiefe des Fahrgastunterstandes ist variabel und kann von 1,10 m bis 0,7 m reduziert werden bei sehr schmalen Bahnsteigen.

Freistehender Informationspunkt
Alle Funktionen außerhalb des Fahrgastunterstandes – DFI-Anzeige, Haltestellenschild, Linien, Haltestellenname, Linien, Lautsprecher und Papierkorb – sind in einem Element zusammengefasst.

Material / Farbe
Klammer
Boden, Wände und Dach haben den gleichen Farbton. Während der Bodenbelag aus gefärbtem Estrich besteht, sind Seitenwand und Dach aus farbigem Glas. Der Prototyp hat einen bläulichen Farbton, der die Zukunftsorientiertheit des RNV symbolisiert. Jedoch besteht auch die Möglichkeit
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mit der Farbe auf bestimmte Orte einzugehen und diese zu akzentuieren, wie z. B. am Nationaltheater.
Funktionen
Funktionskern, freistehender Informationspunkt, Spritzschutz, Geländer, Absturzsicherheit,
Schaltschränke und Leuchten sind in anthrazitgrau gestrichenem Metall gehalten.

CI-Farben des RNV
Die CI-Farben des RNV treten auf dem Funktionskern und dem Informationselement in dünnen Streifen auf und geben dem Fahrgast eine Orientierung, hier kann man sich ein Ticket kaufen und sich über die Fahrpläne und Verbindungen informieren.

Haltestelle Nationaltheater
An der Haltestelle Nationaltheater sind in jeder Richtung jeweils zwei versetzte Fahrgastunterstände platnziert. Da es sich um eine stark frequentierte Haltestelle handelt, ist eine längere Variante gewählt worden.
Das Nationaltheater ist ein exponierter, kultureller Ort, deshalb bekommt diese Haltestelle eine besondere Farbe.
Der Bordeaux-Farbton der Klammer bezieht sich einerseits auf die Rottöne in der Fassade des Nationaltheaters, andererseits auf Theatersitze, die mit bordeauxfarbenem Samt bezogen sind.

Haltestelle Thornerstraße
Die Haltestelle Thorner Straße ist als Kap-Haltestelle geplant. Die kleineren Fahrgastunterstände sind versetzt platziert. Hier ist der bläuliche Farbton des Prototyps gewählt.
Da es sich hier um einen Vorortbereich handelt und die genügend Gehwegtiefe vorhanden ist, sind statt der Haltestellenleuchten Bäume geplant, die die Beleuchtung aufnehmen. So wird nicht nur der Bahnsteig beleuchtet, sondern auch die Baumkronen. Dies trägt mit der bläulichen Beleuchtung des Fahrgastunterstandes zu einer besonderen Atmosphäre bei.